Mit „dreieinhalb“ deutschen Spielern – Daniel Altmaier, Rudolf Molleker und Henri Squire sowie dem Deutsch-Libanesen Benjamin Hassan – geht der NECKARCUP in seinen vierten Tag.
In fast allen Begegnungen setzten sich am Dienstag die Favoriten durch, wobei gleich fünf Partien über drei Sätze gingen. Und auch diesmal wurden zwei Spiele vorzeitig entschieden, weil Spieler (Dominic Stricker, Sumit Nagal) verletzt aufgeben mussten.
Erster Sieger des Tages war der an Nummer zwei gesetzte Argentinier Facundo Bagnis, der den US-Amerikaner Mitchell Krueger mit 6:2, 6:4 besiegte. Auch sein Landsmann Thiago Augustin Tirante zog in die nächste Runde ein, hatte mit dem 18-jährigen Max Rehberg aber weit mehr Mühe als erwartet. Erst nach 2:28 Stunden ging er als 3:6, 6:4, 6:4 Sieger vom Platz. Beim jungen Münchener, aktuell die Nummer 1062 der Weltrangliste, hielt sich die Enttäuschung dann auch in Grenzen. „Ich kann froh sein, dass ich überhaupt so lange durchgehalten habe“, sagte Rehberg, der bereits mit Schmerzen im Sprunggelenk auf den Platz gegangen war. „Im Spiel habe ich dann einfach zu viele Chancen liegenlassen. Ich war in jedem Satz ein Break vorne. Auf diesem Niveau darfst du es nicht zulassen, dass du dir die Breaks wieder nehmen lässt.“
Rudi Molleker musste in seinem dritten Spiel in drei Tagen zum dritten Mal über die volle Distanz gehen. Gegen den Deutsch-Spanier Nicola Kuhn brauchte er 2:04 Stunden, eher er nach verwandeltem Matchball mit einem „Urschrei“ mit 6:4, 4:6, 6:4 in die Runde der letzten 16 einzog.
Das Marathon-Match schlechthin lieferten sich jedoch die beiden Youngster Henri Squire und Zizou Bergs. Erst nach 2:50 Stunden stand der 21-jährige Squire gegen den um ein Jahr älteren Belgier als Sieger fest. 7:6, 4:6, 6:4 lautete das Ergebnis am Ende. „Das war ein super intensives Spiel. Ich bin gut ins Spiel gekommen, konnte mich aber nicht entscheidend absetzen. Im Tiebreak des ersten Satzes habe ich dann aggressiver gespielt und mehr Druck gemacht – das hat sich ausbezahlt. Im zweiten Satz hatte ich eine kleine Schwächephase, habe mich aber nicht hängenlassen und bin wieder reingekommen. Als ich bei 5:3 im letzten Satz die ersten Matchbälle hatte, war ich sehr angespannt und habe Bälle verschlagen, die ich nicht hätte verschlagen dürfen. Ich habe aber dennoch die Geduld bewahrt und wurde am Ende doch noch belohnt.“
Am Mittwoch geht es für den Hamburger nun gegen den 20-jährigen Taiwanesen Chun-hsin Tseng – mit Sicherheit ein Leckerbissen für die Zuschauer, für Henri Squire aber eine schwierige Aufgabe. „Wir haben noch nie gegeneinander gespielt, aber ich verfolge ihn schon lange und weiß, wie er spielt. Immer, wenn ich einen Junior Grand Slam gespielt habe, hat er das Turnier gewonnen.“
Ein weiteres Highlight am Mittwoch wird das Duell der ehemaligen NECKARCUP-Sieger auf dem Center Court werden, wenn Rudi Molleker, der Sieger von 2018, gegen Titelverteidiger Bernabe Zapata Miralles antritt.
Frühestens um 16 Uhr geht der an Nummer eins gesetzte Daniel Altmaier auf den Center Court, der den Argentinier Facundo Mena klar mit 6:2, 6:3 besiegte und entsprechend zufrieden war. „Die Entwicklung aus dem Training der letzten Tage hat sich jetzt auch im Match widergespiegelt und ich bin happy, dass mein Spiel wieder läuft. Ich möchte nun möglichst die ganze Woche top performen. Der NECKARCUP wird hoffentlich mein letztes Challenger-Turnier sein. Ich stehe jetzt auf Platz 66 der Weltrangliste und mein Ziel ist es, so schnell wie möglich in Richtung ATP-Tour zu gehen.“
Am Dienstag fanden auch die ersten Doppelspiele statt. Ivan und Matej Sabanov aus Serbien besiegten die beiden Inder Yuki Bhambri und Saketh Myneni 3:6, 6:4, 12:10. Andrej Martin (Slowakei) und Tristan-Samuel Weissborn (Österreich) gewannen gegen das deutsche Doppel Constantin Frantzen und Tim Sandkaulen 7:5, 6:7, 10:6.
Foto: „Marathonmann“ Henri Squire brauchte fast drei Stunden für seinen Sieg gegen Zizou Bergs. (Bild: NECKARCUP/Seventyfour.studio)