Der zweite Auftritt von Dominic Thiem beim 9. Heilbronner NECKARCUP war auch gleich sein letzter. Die Tennisanlage platzte am Donnerstagabend aus allen Nähten, als die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste im Achtelfinale gegen Pedro Martinez antrat. Und der 29-Jährige lieferte ab. Fokussiert beherrschte er den Spanier und entschied den ersten Satz überlegen mit 6:2 für sich. Dann jedoch schlichen sich im zweiten Abschnitt erste leichtfertige Fehler ein.
“Das Spiel hat sich zu meinen Gunsten gewendet, als ich im zweiten Satz einen Breakball abwehren konnte. Ab da ist es für mich besser gelaufen”, sagte Pedro Martinez nach seinem 2:6, 6:3, 6:1 Sieg. Während dieser ruhig seinem Matchplan folgte, haderte Thiem immer mehr mit sich selbst. Angefeuert von den 1200 Zuschauern versuchte er mit der Brechstange die Partie nochmal zu drehen, machte aber einfach zu viele Fehler und musste am Ende seinem ehemaligen Doppelpartner zum Weiterkommen gratulieren.
Pedro Martinez, vor einem Jahr noch auf Rang 40 der ATP-Weltrangliste, trifft nun im Viertelfinale auf Pavel Kotov. Die aus Moskau stammende Nummer 121 der Weltrangliste besiegte am Donnerstag im Schnelldurchgang den französischen Doppel-Spezialisten Dan Added mit 6:2, 6:2. Martinez und Kotov sind bislang in ihrer Karriere erst einmal aufeinandergetroffen – Anfang April 2023 beim ATP-Turnier in Marrakech. Sieger damals: Pavel Kotov.
Am Donnerstagnachmittag hatten die Zuschauer bereits ein Mammutmatch zwischen Facundo Diaz Acosta und dem “Lucky Loser” aus der Qualifikation, Maxime Janvier, erlebt. Unterbrochen von einer Regenpause battelten sich die beiden fast zweieinhalb Stunden lang, ehe der Argentinier gegen den schlaksigen Franzosen mit 6:1, 3:6, 7:6 die Oberhand behielt. Die Nummer 137 der Weltrangliste zeigte sich von der Stimmung auf dem sehr gut besuchten Center Court begeistert: “Die Atmosphäre hier ist unglaublich. Ich bin total glücklich, dass ich weiterhin dabei sein kann.”
Im Viertelfinale geht es für Diaz Acosta nun gegen den australischen Qualifikanten Akira Santillan, der den Slowaken Jozef Kovalik mit 6:2, 3:6, 6:3 besiegte. Bislang sind die beiden noch nie aufeinandergetroffen. Facundo Diaz Acosta verriet beim On-court-Interview: “Ich werde meinen Abend heute auf Youtube verbringen, um mir Videos von Akira anzuschauen.”
Im Doppel setzten sich Victor Vlad Cornea (Rumänien) und Philipp Oswald (Österreich) gegen Nicolas Barrientos aus Kolumbien und Diego Hidalgo aus Ecuador mit 1:6, 7:6, 10:1 durch. Das kasachisch-ukrainische Duo Andrey Golubev/Denys Molchanov gewann gegen Jonathan Eysseric (Frankreich) und Miguel Angel Reyes-Varela (Mexiko) mit 6:4, 7:6. In der letzten Partie des Abends erreichte das deutsche Duo Constantin Frantzen/Hendrik Jebens mit 7:5, 6:2 gegen das bolivianische Team Boris Arias/Federico Zeballos das Halbfinale.