Am Viertelfinal-Freitag kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Schon im ersten Match des Tages, dem Duell der ehemaligen NECKARCUP-Finalisten, lieferten sich Rudolf Molleker, Turniersieger 2018, und Daniel Elahi Galan, Finalist 2021, ein zweieinhalbstündiges Battle, bei dem der Publikumsliebling aus Berlin am Ende mit 6:4, 5:7, 7:5 die Oberhand behielt.
Beim Stand von 5:4 im dritten Satz stockte den Zuschauern den Atem – Matchball für Galan. Sollte Rudis Comeback Run etwa bereits im Viertelfinale beendet sein? Doch der Berliner präsentiert sich in diesem Jahr nicht nur spielerisch, sondern auch mental stark. Er wehrte unter dem Jubel der Zuschauer gleich zwei Matchbälle ab und glich nicht nur zum 5:5 aus, sondern holte auch direkt das Break und brachte den Satz, und damit die Partie, mit seinem dritten Matchball mit 7:5 nach Hause. Und da war er dann wieder, der Molleker-Urschrei, den man beim NECKARCUP in den letzten Jahren vermisst hatte.
“Das Match war unglaublich eng, und ich bedanke mich bei den Zuschauern für den Support. Das hat es für mich leichter gemacht, das Spiel zu drehen. Das Halbfinale zu erreichen, ist für mein Team und mich ein Riesenschritt und es war nur eine Frage der Zeit, dass der Knoten platzt. Ich bin super happy, dass dies ausgerechnet in Heilbronn passiert”, sagte Molleker nach dem Match.
Für ihn geht es nun im Halbfinale gegen den Argentinier Facundo Diaz Acosta. Die 22-jährige Nummer 137 der Weltrangliste kämpfte am Freitag den australischen Qualifikanten Akira Santillan mit 7:5, 6:3 nieder. “Der Platz war wesentlich schneller als beim Viertelfinale am Donnerstag, bei dem es zwischendurch geregnet hatte. Das war eine ziemliche Umstellung und ich bin glücklich, dass ich den Sieg holen konnte. Akira war ein extrem unangenehmer Gegner”, sagte Diaz Acosta nach dem Match.
Dass er beim Halbfinale gegen Rudi Molleker das Publikum am Heilbronner Center Court gegen sich haben wird, stört den Argentinier nicht: “Es ist einfach schön zu sehen, dass hier so viele Zuschauer sind. Das kennen wir von anderen Challenger-Turnieren nicht. Ich werde einfach die Atmosphäre genießen und versuchen mein bestes Tennis zu spielen.”
Im zweiten Halbfinale wartet Pedro Martinez noch auf seinen Gegner, der entweder Matteo Arnaldi oder Jaume Munar heißen wird. Das Spiel der beiden musste aufgrund der einbrechenden Dunkelheit beim Stand von 1:6, 6:4, 5:5 unterbrochen werden und wird am Samstag fortgesetzt.
Martinez hatte sich zuvor in einem über dreistündigen Mammutmatch – der bisher längsten Partie des diesjährigen NECKARCUP – mit 6:4, 4:6, 7:6 gegen Pavel Kotov durchgesetzt. Doch damit nicht genug, denn Martinez musste danach gemeinsam mit dem Italiener Andrea Pellegrino auch noch im Doppel ran und zog auch dort ins Halbfinale ein. Das italienische Duo besiegte Rudi Molleker und Henri Squire mit 7:6, 6:2.
Bereits im Finale steht das deutsche Doppel Constantin Frantzen und Henrik Jebens, das gegen Andrey Golubev und Denys Molchanov mit 6:4, 7:6 gewann.