TENNIS Als Lucky Loser
kann man unglaubliche Geschichten schreiben. Peter Polansky zum Beispiel. Der
30-Jährige, beim Neckar-Cup Achtelfinalist, war 2018 der glücklichste Verlierer
der Tennis-Geschichte. Der Kanadier war bei allen vier Grand-Slam-Turnieren des
Vorjahres im Finale der Qualifikation gescheitert, hatte aber vier Mal das
Glück, aufgrund von Absagen doch noch ins Hauptfeld zu rutschen.
Die
Lucky-Loser-Geschichte von Viktor Troicki ist auch nicht schlecht: Am Montag
sah der 33-jährige Serbe im Qualifikationsspiel gegen den Ungarn Attila Balazs
schon wie der sichere Sieger aus, verlor aber spektakulär in drei Sätzen. Weil
Maximilian Marterer verletzt absagte, rutschte die ehemalige Nummer zwölf der
Weltrangliste als Lucky Loser doch noch ins Hauptfeld, hatte sogar in der
ersten Runde ein Freilos. Dann die nächste Drei-Satz-Achterbahnfahrt in Runde
zwei. „Dieses Auf und Ab ist typisch für mein Spiel, typisch für mein ganzes
Leben“, sagt der in Monte Carlo lebende Profi, der bisher 8,55 Millionen
US-Dollar an Preisgeldern eingespielt hat.
Nach sechs Monaten Verletzungspause fehle das
Selbstvertrauen. Das kam mit dem Sieg im Achtelfinale über den 35-jährigen
Spanier Guillermo Garcia-Lopez ein Stück weit zurück. Ein Duell von
Tennis-Best-Agern? Troicki: „Ich sage mal so: Es war viel Erfahrung auf dem
Platz. Es war einfach ein weiterer Tag im Büro.“ Viktor Troicki liebt nach wie
vor das Tennis, liebt den Wettkampf. Das zeigte er auch am Freitagnachmittag im
Viertelfinale gegen seinen Landsmann Filip Krajinovic. Der Lucky Loser ist
ausgeschieden – trotzdem eine gute Geschichte.