Der Mittwoch
war der Tag der Vorentscheidungen beim NECKARCUP – der Tag, an dem sich neue
Mitfavoriten auf den Turniersieg herauskristallisierten, an dem sich mit
Alexander Bublik (#3) und Denis Istomin (#5) aber auch zwei top gesetzte
Spieler aus dem Turnier verabschieden mussten.
Auch das
deutsche Teilnehmerfeld reduzierte sich am Mittwoch um über die Hälfte. Dominik
Koepfer, Daniel Altmaier, Peter Heller, Daniel Masur und Dustin Brown mussten
nach Niederlagen die Heimreise antreten.
Neben Rudi
Molleker, der sich bereits am Dienstag gegen Tennys Sandgren durchgesetzt
hatte, zogen auch Oscar Otte und Matthias Bachinger in die dritte Runde ein.
Für Bachinger war die Partie gegen Peter Heller der erste Einsatz beim
diesjährigen NECKARCUP, während sein Gegner bereits zwei Spiele erfolgreich
hinter sich gebracht hatte. „Ich hatte bisher noch nie gegen Peter gespielt und
wusste nicht wirklich, was mich erwartet“, sagte der 32-jährige Münchener. „Ich
bin dann aber gleich gut ins Match gestartet und habe es von Anfang an
dominiert. Jetzt geht es in der nächsten Runde gegen Jiri Vesely. Er ist ein
Weltklassespieler, gegen den ich mein bestes Tennis spielen muss. Wir haben
bisher zweimal gegeneinander gespielt und ich konnte beide Matches gewinnen –
aber damals war er noch ganz jung und stand am Anfang seiner Karriere.“
Als
Kurzarbeiter erwies sich Oscar Otte, der sich gegen den an #5 gesetzten Usbeken
Denis Istomin in bestechender Form präsentierte und gerade mal knapp 57 Minuten
brauchte, um die Nummer 103 der Weltrangliste mit 6:2, 6:2 aus dem Turnier zu
werfen. Entsprechend happy war der Kölner: „Ich habe heute alle Ballwechsel
konsequent zu Ende gespielt und bin sehr zufrieden. Dadurch, dass es so schnell
ging, konnte ich Kräfte für das nächste Spiel gegen Dennis Novak sparen. Auf
dieses Match bin ich sehr gespannt. Gegen Dennis habe ich noch nie gespielt. Er
ist gut in Form und ich freue mich darauf, auf dem Center Court gegen ihn
spielen zu können.“
Novak selbst
war nach seinem 7:6, 6:2-Sieg gegen den Argentinier Marco Trungelliti nicht nur
mit seiner Leistung zufrieden, er war auch voll des Lobes für den NECKARCUP.
„Ich bin zum ersten Mal hier und hatte schon viele positive Dinge gehört“, so
der Österreicher. „Das Turnier übertrifft meine Erwartungen aber nochmal bei
weitem. Hier sind Leute am Werk, die sich wirklich Mühe geben. Es macht
wirklich Spaß hier zu sein.“
Heimlich, still
und leise kämpfte sich auch der Serbe Viktor Troicki ins Turnier zurück. Der
33-Jährige, Serbe der im Jahr 2011 auf Platz 12 der ATP-Weltrangliste gestanden
hatte, war in der Qualifikation eigentlich ausgeschieden, rückte aber durch die
Verletzung von Maximilian Marterer als Lucky Loser ins Feld. Gegen Alexey
Vatutin setzte er sich 2:6, 6:1, 7:6 durch und verriet im Anschluss, weshalb er
momentan nur noch auf Rang 259 steht: „Ich hatte eine schwere Verletzung und
war sechs Monate ausgefallen. Seit ich zurück bin, mache ich mir auf dem Platz
zu viele Gedanken und blockiere mich dadurch oft selbst.“
Sein Landsmann
Filip Krajinovic dagegen strotzt bei seinem zweiten NECKARCUP vor
Selbstvertrauen. Obwohl er bei seinem 6:4, 4:6, 7:5-Sieg gegen Dominik Kopefer
nicht mit sich zufrieden war, blieb der Turniersieger von 2017 beim Stand von
2:4 im letzten Satz bis zum Ende cool. „Hauptsache ich habe gewonnen“, sagte er
und zollte seinen Gegner Respekt. Diesen hat Koepfer mit seinem beherzten
Auftritt auch verdient. „Vor zwei Jahren war Dominik als No-Name mit einer
Wildcard zum ersten Mal zum NECKARCUP gekommen. Jetzt steht er auf Rang 173 der
Weltrangliste und legt gegen einen Filip Krajinovic ein solches Wahnsinns-Spiel
hin. Er hat sich richtig gut entwickelt“, war auch Turnierdirektor Metehan
Cebeci voll des Lobes über Dominik Kopefer.
Am
Mittwochabend stand dann Court 2 im Zentrum des Geschehens, als sich das
deutsche Duo Rudi Molleker / Daniel Altmaier mit Denis Istomin / Peter Polansky
ein packendes Match lieferte. Unter großem Beifall des Publikums setzten sich
die beiden Youngster 7:6, 4:6, 10:8 durch. „Das war zwar nicht das höchste
spielerische Niveau, aber das Spiel hat riesigen Spaß gemacht“, sagte Daniel
Altmaier nach der Begegnung. Zuletzt hatten die beiden, die in der Bundesliga
gemeinsam bei Rot-Weiss Berlin spielen, bei den Deutschen U14-Meisterschaften
gemeinsam Doppel gespielt. „Damals hatten wir in der ersten Runde verloren.
Deshalb fühlt es sich gut an, dass wir jetzt gewonnen haben“, grinste Altmaier.
Foto: Filip Krajinovic wird seinem Status als top gesetzter
Spieler bislang vollauf gerecht.