Sumit Nagal gegen Alexander Ritschard – so lautet das Finale beim 10. Heilbronner NECKARCUP.
Dabei stand erst um 20.13 Uhr fest, ob Nagal im Finale gegen Ritschard oder eventuell doch gegen Jan Choinski antritt.
Ritschard hatte bereits mit 6:3, 5:1 geführt und wollte eigentlich zum Matchgewinn aufschlagen, verlor sein Aufschlagsspiel jedoch zu null. Das gleiche Bild auch beim Stand von 5:4: Wieder gab der Schweizer seinen Aufschlag ab, ohne selbst punkten zu können, und plötzlich fanden sich die beiden Kontrahenten im Tiebreak wieder. Alexander Ritschard kämpfte sich zurück, hatte beim Stand von 6:4 im Tiebreak sogar seinen ersten Matchball. Doch auch diesmal schlug der stark spielende Deutsch-Brite zurück und entschied den zweiten Satz letztendlich für sich. Er nahm dann auch das Momentum mit in Satz drei, in dem die Wende zu Gunsten gebürtigen Zürichers erst beim Stand von 4:2 für Choinski kam. Ritschard, die Nummer 184 der Weltrangliste, gewann vier Spiele in Folge und damit auch das Match mit 6:3, 6:7, 6:4. “Ich weiß nicht, was heute passiert ist. Jan spielte im zweiten Satz plötzlich viel besser, und ich habe dagegen vergessen, wie man Tennis spielt”, sagte Alexander Ritschard, der direkt nach der Partie eher erleichtert war, als dass er sich über seinen Finaleinzug freuen konnte.
Der Run seines heutigen Gegners Sumit Nagal setzte sich auch im Halbfinale gegen Luca Van Assche fort und er zog mit einem 6:2, 7:6-Sieg ins Finale ein. Schon früh setzte der Inder mit einem Break im zweiten Spiel die Zeichen auf einen Gewinn des ersten Satzes. Für Luca Van Assche war der Satzrückstand nicht wirklich etwas Neues, schien sich der 20-Jährige in dieser Woche doch schon zweimal auf der Verliererstraße zu befinden, ehe er das jeweilige Match im dritten Satz noch drehten konnte. Auch diesmal fand der 103. der Weltrangliste wieder in die Partie zurück und ging durch ein Break mit 5:4 in Führung. Doch so oft er sein Genie auch aufblitzen ließ, so unkonstant agierte er über die beiden Sätze hinweg. Beim Verlust seines eigenen Aufschlags zum 5:5 unterliefen ihm gleich zwei Doppelfehler, ehe er beim Stand von 5:6 wiederum drei Matchbälle abwehrte und zum 6:6 ausglich. Im Tiebreak setzte sich dann Sumit Nagal durch. “Luca hat mich heute dazu gezwungen, wirklich mein bestes Tennis zu spielen. Er ist ein super Spieler, der mit 20 Jahren schon die Top 100 geknackt hat – Respekt. Ich freue mich, dass ich jetzt im Finale stehe. Ein Sieg bei einem Turnier in meiner zweiten Heimat Deutschland fehlt mir bisher noch”, so der 26-Jährige.
Im ersten Match des Tages wurden die Gegner von Romain Arneodo und Geoffrey Blancaneaux für das Finale des Doppel-Wettbewerbs ermittelt. Die Titelverteidiger Constantin Frantzen (Augsburg) und Hendrik Jebens (Stuttgart) trafen auf das Duo Jakob Schnaitter und Mark Wallner. Den ausgeglichenen ersten Satz konnten die beiden Bayern im Tiebreak für sich entscheiden und sie nahmen das Momentum mit in die nächsten Spiele. Sie legten eine schnelle 3:0-Führung vor, die sie bis zum 6:3 und damit zum Einzug in Finale nicht mehr abgaben. “Um gegen Coni und Hendrik zu gewinnen, muss man schon sehr gutes Tennis spielen. Das ist ein riesen Sieg für uns”, freute sich Jakob Schnaitter nach dem Match.
Foto: Alexander Ritschard kämpft sich nach seinem Leistungseinbruch wieder zurück ins Spiel. Bild: Seventyfour.studio / NECKARCUP