Es war fast so etwas wie ein vorgezogenes Finale, als Rudolf Molleker und Fabian Marozsan am Mittwochnachmittag auf dem Center Court aufeinandertrafen… Auf der einen Seite Molleker, der deutsche NECKARCUP-Sieger von 2018, der sich bereits in der ersten Runde in starker Form präsentiert hatte. Auf der anderen Seite der junge Ungar, der noch vor wenigen Wochen die Nummer 1 der Welt, Carlos Alcaraz, in zwei Sätzen besiegt hatte und für manchen Experten rund um den NECKARCUP als Geheimfavorit galt. In einem Duell auf Augenhöhe konnte sich Molleker in exakt eineinhalb Stunden mit 7:5, 6:4 durchsetzen.
“Es macht unglaublich viel Spaß, hier beim NECKARCUP wieder gutes Tennis zu spielen. Ich fühle mich hier wie zuhause, auch wenn Heilbronn doch ein Stück weit von meiner Heimat Berlin weg ist”, sagte der 22-Jährige, der schon seit Beginn des Turniers einen lockeren und gelösten Eindruck macht.
Im Viertelfinale wird “Rudi” auf den NECKARCUP-Finalisten von 2021, Daniel Elahi Galan treffen. Der Kolumbianer setzte sich nach schwachem Start noch eindrucksvoll mit 5:7, 6:0, 6:2 gegen den Brasilianer Felipe Meligeni Alves durch. “Ich war im ersten Satz irgendwie ziemlich müde und bin erst nach und nach ins Spiel gekommen, dann wurde es besser”, sagte Galan nach dem Spiel.
Die beiden ehemaligen NECKARCUP-Finalisten standen sich in ihrer Karriere bisher erst einmal gegenüber. Im Januar 2020 gewann Daniel Elahi Galan in Newport Beach gegen Rudolf Molleker mit 6:3, 6:1.
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde auch Jaume Munar. Der beim NECKARCUP an 2 gesetzte Spanier gewann gegen den Kasachen Timofey Skatov mit 6:2, 7:5. “Ich habe mich im zweiten Satz eine Zeitlang nicht so gut gefühlt, konnte mich dann aber wieder fangen und das Spiel noch gewinnen”, so Munar, nachdem er seinen vierten Matchball verwandelt hatte.
Er trifft im Viertelfinale auf Matteo Arnaldi, der im Abendspiel den jungen Deutschen Marko Topo mit 2:6, 6:3, 6:1 besiegte. “Marko hat sehr gut anfangen und ich habe mich im ersten Satz selbst ziemlich unter Druck gesetzt. Er steht in der Weltrangliste 270 Plätze hinter mir und ist jünger – da wollte ich meinen eigenen Erwartungen schon gerecht werden”, analysierte der sympathische Italiener sein Spiel im ersten Satz. Am Ende wurde er jedoch seinen eigenen Erwartungen gerecht und zog verdient in die nächste Runde ein.
Im Doppel konnten sich C. Frantzen (GER) / H. Jebens (GER), R. Molleker (GER) / H. Squire (GER), V. Cornea (ROU) / P. Oswald (AUT), B. Arias (BOL) / F. Zeballos (BOL), J. Eysseric (FRA) / M. Reyes-Varela (MEX) und P. Martinez (ESP) / A. Pellegrino (ITA) durchsetzen und in die nächste Runde einziehen.
Am Donnerstag dürfen sich die Zuschauer unter anderem auf ein spannendes Duell von Dominic Thiem und Pedro Martinez vor vollen Tribünen freuen.