Mit einer faustdicken Überraschung endete am Mittwoch der vierte Tag beim NECKARCUP. Überraschend ist dabei nicht die Tatsache, dass der seit Turnierbeginn in Topform spielende Henri Squire das “Match of the day” gegen Maximilian Marterer gewann – es ist vielmehr die spielerische Überlegenheit und Lockerheit, mit der Squire die Nummer 101 der Weltrangliste beim 6:0, 6:2 dominierte. “Ich habe gut ins Match gefunden und super gut returniert. Dazu war das Glück heute bei Netzrollern und einigen Linienbällen auf meiner Seite”, freute sich der 23-Jährige nach dem Match.
Der erste Spieler, der am Mittwoch das Viertelfinale erreichte, war Squires nächster Gegner Alexander Ritschard, der in der ersten Runde bereits den an Nummer sieben gesetzten Albert Ramos-Vinolas ausgeschaltet hatte. Der Schweizer besiegte den Chilenen Tomas Barrios Vera mit 6:3, 6:3, zeigte sich aber trotz des Sieges nicht vollauf zufrieden mit seiner Leistung. “Ich habe nicht gut serviert und mich etwas müde gefühlt. Außerdem lag mir sein Spielstil nicht so gut. Ich bin aber tough geblieben, und dann ist auch mein Aufschlag wieder gekommen. Jetzt ist erstmal Regeneration angesagt”, sagte die Nummer 184 der Weltrangliste.
Ein episches Battle lieferten sich auf dem Hörtkorn Center Court der Österreicher Jurij Rodionov und Alejandro Moro Canas aus Spanien. Rodionov hatte im zweiten Satz beim Stand von 6:3, 5:3 bereits vier Matchbälle, die der zähe Spanier abwehrte, um dann selbst den Satz im Tiebreak zu gewinnen. Auch im entscheidenden dritten Satz spielten die beiden Kontrahenten jeden Ball bis zum Ende aus, ehe am Ende der Spanier ins Viertelfinale einzog. Müde sei er, sagte der Gewinner des Challengers in Rom im Interview mit Courtsprecher Florian Heer nach dem dreistündigen Match. “Aber wer meine Spiele in letzter Zeit mitverfolgt hat, weiß, dass ich öfter mal über die lange Distanz gehe.”
Der Gegner von Alejandro Moro Canas wurde im Duell zwischen Qualifikant Peter Heller und Jan Choinski ermittelt. Choinski, in Koblenz geboren, aber für Großbritannien startend, gewann die Partie mit 6:3, 6:3 und fand lobende Worte für seinen Gegner: “Gratulation an Peter, der ein sehr gutes Turnier gespielt und ein paar starke Jungs rausgehauen hat. Ich selbst habe mich sehr gut gefühlt und solide gespielt. Jetzt freue ich mich auf das Spiel gegen Alejandro, mit dem ich schon seit zwei Jahren im selben Team bei Rot-Weiss Köln spiele.”
Einen gelungenen Einstieg feierten die Titelverteidiger im Doppel. Constantin Frantzen (Augsburg) und Hendrik Jebens (Stuttgart) gewannen gegen das spanische Duo Javier Barranco Cosano und Nikolas Sanchez Izquierdo mit 6:4, 6:3. “Wir haben uns am Anfang etwas schwergetan, haben dann aber extrem stark serviert und beim ersten Aufschlag sogar zu einhundert Prozent gepunktet – das hatten wir noch nicht oft. Im zweiten Satz haben wir nicht nachgelassen und das Match am Ende mit einer guten Leistung nach Hause gebracht”, sagte Hendrik Jebens.
In einer rein deutschen Doppelpartie setzten sich Jakob Schnaitter und Mark Wallner gegen Benjamin Hassan und Rudi Molleker mit 6:3, 5:7, 10:4 durch. Auch Boris Arias und Federico Zeballos, Christian Harrison und Fabrice Martin, Luis David Martinez und Cristian Rodriguez sowie Romain Arneodo und Geoffrey Blancaneaux haben das Viertelfinale im Doppel-Wettbewerb erreicht.
Foto: Henri Squire (links) steht nach einem 6:0, 6:2-Sieg gegen Maximilian Marterer im Viertelfinale. Foto: Seventyfour.studio / NECKARCUP