Die ganz großen
Überraschungen sind am ersten Tag des 6. Heilbronner NECKARCUP ausgeblieben.
Auch bei den deutschen Duellen siegten mit Rudi Molleker, Dustin Brown und
Dominik Koepfer die Favoriten. Mit Maximilian Marterer und dem Niederländer
Tallon Griekspoor mussten sich zwei Spieler verletzt aus dem Turnier
zurückziehen. Für sie rücken die Verlierer der beiden Qualifikationsspiele
nach.
Durch die
jüngste ATP-Reform war zwar das zweitägige Qualifikationsturnier gestrichen
worden, doch blieben zwei Quali-Spiele übrig. In diesen beiden Partien
schafften am Montag Attila Balazs und Daniel Masur den Sprung ins Hauptfeld –
doch dann erreichte die unterlegenen Viktor Troicki und Kevin Krawietz die
Nachricht, dass sie als „Lucky Loser“ ebenso weiterhin mit dabei sind. „Ich bin
natürlich super happy, dass ich trotz der Niederlage weiter dabei sein kann.
Jetzt spiele ich gegen Peter Heller. Wir kennen uns in- und auswendig und ich
rechne mir durchaus Chancen auf ein Weiterkommen aus“, freute sich Kevin
Krawietz über sein unerwartetes Weiterkommen.
Als erster
Spieler erreichte am Montag ITF-Spieler Aslan Karatsev mit einem Sieg über
Mirza Basic die zweite Runde. Ihm folgten nacheinander Artur de Greef
(Belgien), Marco Trungeletti (Argentinien), Constant Lestienne (Frankreich),
Hernan Casanova (Argentinien), Jozef Kovalik (Slowakei) und Baptiste Crepatte
(Frankreich). Der Kölner Oscar Otte hatte es mit der ehemaligen Nummer 26 der
Weltrangliste, Lukas Rosol (Tschechien), zu tun bekommen und besiegte diesen
überraschend deutlich mit 6:4, 6:1.
Alle Augen
waren an diesem ersten Turniertag jedoch auf die rein deutschen Duelle
gerichtet. Den Anfang machte Titelverteidiger Rudi Molleker, der es mit dem
Mülheimer Mats Moraing zu tun bekam. Schon im ersten Satz beharkten sich die
beiden Freunde aufs Äußerste. Molleker gab früh seinen Aufschlag ab, kämpfte
sich aber wieder auf 4:4 ran, worauf er die Faust ballte und seinen vom letzten
Jahr bekannten „Yesssss“-Schrei über den Center Court hallen ließ. Dennoch
entschied Mats Moraing den ersten Satz mit 7:5 für sich. Doch der 18-jährige
Oranienburger besann sich auf seine kämpferischen Qualitäten, gewann den
zweiten und dritten Satz und ließ nichts mehr anbrennen. „Heute habe ich noch
nicht auf meinem besten Level gespielt“, gab sich die Nummer 152 der
Weltrangliste selbstkritisch. „Aber wir hatten auch beide mit den äußeren
Bedingungen gekämpft. Es war recht windig, weshalb wir beide nicht wirklich gut
waren. Aber natürlich freue ich mich über den guten Start ins Turnier.“
Im zweiten
deutschen Duell standen sich Publikumsliebling Dustin Brown und Lokalmatador
Cedrik-Marcel Stebe gegenüber – eine eindeutige Angelegenheit zu Gunsten des
Mannes mit den Rasta-Locken. „Nach meiner sehr langen Verletzungspause bin ich
noch lange nicht wieder an meinem Level angelangt. Das Spiel gegen Dustin hat
mir aufgezeigt, wo ich noch Defizite habe. Dennoch bin ich nicht unzufrieden
mit meiner Leistung heute“, sagte Cedrik-Marcel Stebe nach seinem Ausscheiden.
Im Spiel des Tages setzte sich zum Abschluss des
Tages Dominik Koepfer deutlich mit 6:3, 6:1 gegen Daniel Brands durch. „Ich war
anfangs etwas nervös, aber das hat sich dann bald gelegt und ich konnte befreit
aufspielen“, so Koepfer. „Jetzt freue ich mich auf das Zweitrunden-Match gegen
Filip Krajinovic. Er ist als Nummer eins des Turniers zwar der Favorit, aber er
spielt auch nur Tennis und ich rechne mir durchaus Chancen aus.“