An einem zweigeteilten NECKARCUP-Montag bekamen die Zuschauer alle Facetten des Tennissports geboten. Schon im ersten Teil, den Finalspielen der Qualifikationsrunde, erlebten sie deutliche Siege, genauso wie Drei-Satz-Matches, die über zwei Stunden andauerten, und Spiele, in denen einer der beiden Kontrahenten verletzt aufgeben musste.
Als erster Qualifikant erspielte sich der indische Daviscup-Spieler Sumit Nagal durch einen Aufgabesieg gegen Alexis Gautier einen Platz im Hauptfeld. Auch der NECKARCUP-Sieger von 2018, Rudi Molleker, schaffte in einem hart umkämpften Match gegen Miljan Zekic den Sprung unter die letzten 32. „Nach hartnäckigen Verletzungen und mentalen Problemen in den letzten Jahren macht mir das Tennisspielen wieder Spaß und ich merke, wie meine Form langsam wieder besser wird“, freute sich der 21-Jährige über seinen Einzug ins Hauptfeld.
Oleksii Krutykh (Ukraine), Jonas Forejtek (Tschechien) und Benjamin Hassan (Libanon/Deutschland) sind die weiteren Qualifikanten, die sich nun ebenfalls in der ersten NECKARCUP-Runde beweisen dürfen.
Im zweiten Teil des Tages wurden ab 15 Uhr die ersten fünf Matches des Hauptturniers ausgetragen. Alexander Ritschard war dabei der erste Spieler, der in die Runde der besten 16 vordringen konnte. Der 28-jährige Schweizer, Nummer 213 der Weltrangliste, besiegte die ehemalige Nummer 39 Radu Albot aus Moldawien in zwei Sätzen mit 6:3, 6:3.
Ganz stark präsentierte sich Chun-hsin Tseng bei seinem ersten NECKARUP-Auftritt. Der 20-jährige Taiwanese, im Jahr 2018 weltbester Juniorenspieler, ließ dem Amerikaner Ernesto Escobedo bei seinem 6:2, 6:3 Sieg keine Chance. „Ich liebe es auf Sand zu spielen, das hat mir heute sehr geholfen. Ich wollte gut ins Spiel reinkommen, was mir gelungen ist. In den entscheidenden Momenten habe ich richtig gut gespielt und ich freue mich nun auf die nächste Runde“, sagte der Rechtshänder nach seinem Spiel.
In der längsten Partie des Tages setzte sich der Argentinier Camilo Ugo Carabelli nach 2:22 Stunden gegen Marc-Andrea Huesler mit 3:6, 6:3, 7:6 durch.
Auch Vorjahresfinalist Daniel Elahi Galan ist beim 8. Heilbronner NECKARCUP weiter im Rennen. Im Spiel gegen den Niederländer Jelle Sels behielt er mit 6:3, 6:4 die Oberhand. „Ich freue mich, wieder in Heilbronn zu sein. Ich fühle mich hier einfach wohl und die Organisatoren machen einen tollen Job. In meinem Spiel hatte ich einen guten Auftakt und habe gut serviert. Das war auch der Schlüssel zum Erfolg“, so der Kolumbianer.
Das „Game of the day“ um 17.45 Uhr hatte seinen Namen mehr als verdient. Titelverteidiger Bernabe Zapata Miralles lieferte sich gegen Marius Copil über zwei Stunden lang ein packendes Match, ehe er gegen den Rumänen unter dem Jubel der Zuschauer mit 6:7, 6:4, 6:4 die Oberhand behielt. „Ich hatte mich am Anfang auf dem Platz gar nicht gut gefühlt und bin schwer ins Spiel reingekommen. Meine Returns wurden dann zum Schlüssel für den Erfolg“, sagte der Spanier, der mit einer Wildcard zum NECKARCUP gekommen war und zugab: „Ich hatte tatsächlich den Zeitpunkt für die Anmeldung verpasst und bin sehr glücklich, dass Turnierdirektor Metehan Cebeci mir eine Wildcard gegeben hat. Ansonsten hätte ich geschaut, dass ich mich über die Qualifikation ins Turnier spiele. Ich wollte unbedingt wieder in Heilbronn an den Start gehen.“
Foto: Titelverteidiger Bernabe Zapata Miralles haderte lange mit seinem Spiel, eher er sich am Ende gegen Marius Copil durchsetzte. (Bild: Neckarcup/Sevetyfour.studio)