So gut gefüllt wie sonst nur im Finale waren am Dienstagabend die Zuschauerränge beim NECKARCUP. “Wir sind quasi ausverkauft”, strahlte Turnierdirektor Metehan Cebeci um kurz vor 18 Uhr, als die Tennisfans in Scharen auf die Anlage strömten. 1.200 Zuschauer waren gekommen, um Zeugen des ersten Auftritts von Weltstar Dominic Thiem zu werden.
Der US Open Sieger von 2020 begann sein Match gegen den Japaner Kaichi Uchida verhalten, entschied dann aber die Begegnung gegen die Nummer 154 der Welt nach 1:21 Stunden mit 6:4, 6:4 für sich. “Das Wichtigste ist, dass ich die Partie gewonnen und die Chance auf ein nächstes Match bekommen habe. Haichi hat mich nicht dazu kommen lassen, das Spiel zu dominieren, deshalb habe ich mich schwergetan. Ich habe jedoch sehr gut serviert und konnte durch mein Aufschlagspiel am Ende gewinnen”, so der 29-jährige Österreicher. Begeistert zeigte er sich von den Bedingungen beim NECKARCUP: “Das Turnier ist top und viel besser organisiert als viele ATP-Turniere, die ich kenne. Die äußeren Bedingungen waren heute auch traumhaft an diesem schönen Sommerabend.”
Mit Rudolf Molleker und Marko Topo haben nur zwei deutsche Spieler die erste Runde überstanden. Max Rehberg gab beim Stand von 6:2, 5:4 für seinen Gegner Dan Added (Frankreich) auf, Henri Squire unterlag gegen den Spanier Pedro Martinez 4:6, 2:6.
Auch Lucas Gerch musste sich im Re-Match gegen seinen Gegner vom Vortag, Maxime Janvier, geschlagen geben. In der zweiten Qualifikationsrunde hatte er den Franzosen, der als Lucky Loser ins Hauptfeld gerückt war, noch deutlich geschlagen, diesmal unterlag er jedoch 4:6, 3:6. “Eine solche Situation, dass ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gegen denselben Gegner spielen musste, hatte ich auch noch nicht. Er war heute entspannter als ich, während ich Probleme mit meinem Aufschlag hatte”, so der Berliner.
Im längsten Spiel des Tages unterlag Oscar Otte gegen Facundo Diaz Acosta nach 2:20 Stunden mit 4:6, 7:6, 1:6. “Oscar hat sensationell aufgeschlagen und ich musste jeden Return hochkonzentriert spielen, um gegen ihn bestehen zu können”, sagte der Argentinier, der den Schwung aus der Partie in die nächste Runde gegen Maxime Janvier mitnehmen möchte.
Strahlend stellte sich Rudi Molleker nach seinem 6:4, 6:7, 6:1-Sieg gegen Qualifikant Sebastian Fanselow dem Court-Sprecher Florian Heer. “Als ich im zweiten Satz merkte, dass er nicht nachlässt, wurde ich etwas nervös. Dann habe ich im dritten Satz aber wieder besser gespielt und mich letztlich vom Heimvorteil ins Ziel tragen lassen”, sagte der NECKARCUP-Sieger von 2018. Jetzt geht es für den 22-Jährigen gegen Fabian Marozsan, der spätestens seit seinem Sieg gegen Carlos Alcaraz in Rom zum engeren Favoritenkreis auf den Turniersieg zählt. “Wir haben hier ein völlig anderes Turnier als in Rom. Wenn ich auf den Platz gehe, interessiert es mich nicht, was er in Rom gemacht hat. Ich habe hier Heimvorteil und nichts zu verlieren. Ich werde gegen Fabian mein Bestes geben.”
Am Dienstag hat auch der Doppel-Wettbewerb mit zwei Partien begonnen. Dabei gewann das kolumbianisch-ecuadorianische Team Nicolas Barrientos / Diego Hidalgo gegen Ramkumar Ramanathan (IND) und Nenad Zimonjic (SRB) mit 6:1, 6:3. Andrey Golubev (KAZ) und Denys Molchanov (UKR) besiegten Damir Dzumhur (BIH) und Pavel Kotov mit 7:6, 6:3.