Daniel Altmaier gegen Andrej Martin, so lautet das Einzel-Finale des 8. Heilbronner NECKARCUP, das am Samstag nach dem Doppel-Finale frühestens um 16 Uhr auf dem Center Court beginnt.
Früher als erwartet war das erste Halbfinale zwischen Andrej Martin aus der Slowakei und dem Tschechen Jonas Forejtek beendet. Lange Zeit schien sich Forejtek auf der Siegerstraße zu befinden. Den ersten Satz hatte er klar mit 6:2 für sich entschieden. Auch der zweite Satz schien eine klare Sache werden zu wollen, führte das tschechische Talent doch bereits mit 4:1. Doch dann verlor der 21-Jährige den Faden und der slowakische Routinier holte Spiel um Spiel auf. Forejtek vergab leichtfertig zahlreiche Chancen, rettete sich aber ins Tiebreak, das Martin für sich entschied. Beim Stand von 1:0 für Forejtek im dritten Satz war dann Schluss. Die Hüfte der Nummer 259 der Weltrangliste zwickte so stark, dass er aufgeben musste. „Natürlich freue ich mich darüber, dass ich im Finale stehe. Aber ich hätte den Sieg lieber regulär statt durch eine Verletzung meines Gegners geholt“, gab Andrej Martin zu Protokoll, ehe er sich zur Vorbereitung auf sein Doppel-Halbfinale zurückzog.
Über zwei Stunden dauerte das Match zwischen Daniel Altmaier und dem Vorjahresfinalisten Daniel Elahi Galan aus Kolumbien – ein offener Schlagabtausch mit der sportlichen Qualität eines vorgezogenen Finales. Wie bei den beiden vorigen direkten Duellen – einmal gewann Altmaier, einmal Galan – ging auch dieses Aufeinandertreffen über drei Sätze. Knackpunkt des engen Matchs war das Spiel zum 5:4. Erst hatte Altmaier bei eigenem Aufschlag drei Spielbälle vergeben, ehe er sich mit einem As wieder den Vorteil verschaffte, das Spiel doch noch nach Hause brachte und Galan dessen anschließenden Aufschlag zum Matchgewinn abnahm. „Von meiner Seite war das mit Sicherheit nicht das stärkste Spiel. Aber wenn man Turniere gewinnen möchte, muss man auch schwächere Spiele für sich entscheiden können. Die Atmosphäre heute auf dem Center Court war super und die Unterstützung durch das Publikum hat mich durch das Match getragen“, sagte Daniel Altmaier.
Bisher sind sich Altmaier, die Nummer 66 der Weltrangliste, und Andrej Martin die aktuelle Nummer 144 und ehemalige 93, noch nie auf dem Court gegenübergestanden.
Im Doppel treffen um 14 Uhr Miguel Angel Reyes-Varela (Mexiko) und Nicolas Barrientos (Kolumbien) auf die beiden Holländer Jelle Sels und Bart Stevens.
„Wir haben einen sehr soliden ersten Satz gespielt, waren im zweiten dann aber etwas nachlässig, während unsere Gegner stärker wurden. Es wurde dann noch ein engeres Match, als wir es uns gewünscht hätten. Im Tiebreak des zweiten Satzes haben wir dann aber keine Fehler mehr gemacht und uns den Sieg geholt, so analysierte Miguel Angel Reyes-Varela das Halbfinal-Match, das er gemeinsam mit seinem Partner Nicolas Barrientos gegen die serbischen Zwillinge Ivan und Matej Sabanov mit 6:1, 7:6 gewann. Das mexikanisch-kolumbianische Doppel hat erst zum Jahresbeginn zusammengefunden und tritt seither mit maximalen Erfolg auf: Im April gewannen die beiden nacheinander zwei Challenger-Turniere in Mexiko. „Wir kannten uns schon ewig, da wir in der Vergangenheit x-mal gegeneinander gespielt hatten. Als wir dann zum ersten Mal zusammengespielt hatten, hat es gleich ‚geklickt‘ und wir haben schon beim ersten Turnier in Bolivien das Finale erreicht“, erzählt Nicolas Barrientos. Jetzt stehen die beiden bei ihrem siebten gemeinsamen Turnier erneut im Finale.
Eine einfachere Aufgabe hatten ihre Gegner, Jelle Sels und Bart Stevens, die den ersten Satz gegen den Einzel-Finalisten Andrej Martin und seinen Partner Tristan-Samuel Weissborn mit 6:1 für sich entschieden hatten. Auch in Satz zwei lagen sie mit 2:1 in Front, als ihre Gegner aufgeben mussten. Der von Magenschmerzen geplagte Tristan-Samuel Weissborn hatte sich kaum mehr auf den Beinen halten können und die beiden Niederländer zogen vorzeitig in das Doppel-Finale ein.
Fotos: Die beiden Finalisten Daniel Altmaier und Andrej Martin (Bild: NECKARCUP/Seventyfour.studio)